Die magische Welt von Harry Potter – Warner Bros Studios London

Ich besuche Harry Potter in London. Oder besser gesagt in Hogwarts. Hach ich bin so aufgeregt. Endlich endlich steht dieser Tag vor der Tür. Seit ich alles vor rund drei Wochen gebucht habe konnte ich es kaum noch erwarten. Und heute ist es soweit. Ich fliege nach Hogwarts!

Okay, ein Harry Potter Fan wird sich jetzt schon fragen: Fliegen?! What?!

Aber ja. Da es mir als Muggel (nicht magische Menschen) nicht möglich ist, das echte Hogwarts zu besuchen (und ich an meinem 11 Geburtstag auch keinen Brief mit der Eule gekriegt habe => schlimmster Geburtstag überhaupt!) muss ich mich damit begnügen Harry Potter in London in den Warner Bros Studios zu besichtigen. Aber was heisst hier schon begnügen. Es wird der Hammer werden und ich freue mich schon wie Bolle darauf! Und heute geht es los. Nach knapp zwei Stunden lande ich dann auch schon am Londoner Flughafen Luton. Der perfekte Ausgangsflughafen um nach Watford zu kommen. Mit dem Bus geht es über gefühlte sieben Ecken (ja, ich hab mich auch noch kurz verirrt) nach Hause, zu meiner Airbnb Unterkunft. Semee, meine Gastmutter ist super herzlich und erklärt mir alles und zeigt mir meine Unterkunft. Zu den Studios sind es keine 10 Minuten Fussmarsch. Perfekt.

Endlich geht es los!

Als sich mein Wecker bemerkbar macht bin ich auch schon wenige Sekunden später hellwach und voller Vorfreude.

Mein Einlass ist um 10:30. Die erste Führung überhaupt. Wobei Führung wohl das falsche Wort ist. Die ersten 20 Minuten wird und von den Mitarbeitern alles kurz erklärt. Fotos machen ist ausdrücklich erwünscht. Anfassen natürlich nicht. Sind doch alles Originalstücke aus den Filmen und sollen möglichst lange erhalten bleiben.

Bewaffnet mit meinem Audioguide mache ich mich auf Entdeckungstour.

Erster Stopp: Die Grosse Halle

Und Mann, ich kann dir sagen. Die Grosse Halle ist wirklich gross. Um genau zu sein, genau so gross wie im Film. Keine Miniaturanfertigung oder dergleichen. Sie ist einfach gigantisch! Dieses Gefühl wenn man durch die grossen Flügeltüren spaziert… Unbeschreiblich. Magisch. Wow.

«You’re a wizard, Harry.» – Hagrid

Anschliessend geht es weiter. Vorbei an vielen verschiedenen Drehorten. Ich lausche dem Audioguide und erfahre dadurch interessante Hintergrundinformationen.

Wusstest du zum Beispiel, dass alle Flacons in Professor Snapes Zaubertrank Klassenzimmer von Hand befüllt und beschriftet wurden? Die Bühnenbildner haben dazu Knochen beim Metzger bestellt und diese dann gekocht, eingelegt, ausgenommen und weiss ich nicht noch was grusliges damit angestellt und sie anschliessend in die Gefässe abgefüllt. Oder ist haben vom Zoo tote Eidechsen erhalten und die Schwänze abgetrennt und in farbige Flüssigkeit eingelegt. Brrrr. Schaurig sich das vorzustellen nicht?

Auch sind auf den Portrait in Hogwarts diverse Crewmitglieder porträtiert. Und erinnerst du dich noch an die Szenen in Umbridges Büro im fünften Teil? Die Katzenteller? Kaum zu glauben, aber für diese Szenen wurden vier Wochen lang kleine Katzenbabys aus den Tierheimen angeschleppt und beim Spielen gefilmt. Alle Katzenkinder wurden anschliessend adoptiert und können sich nun selber im Film betrachten.

Darum jetzt zum beliebtesten Sport in der Zaubererwelt. Aber genug Hintergrundinformationen. Ich möchte dir ja nicht alles verraten und dir damit die Überraschung versauen wenn du selber hin gehst.

Quidditch

Denn Quidditch kann man hier ebenfalls entdecken. Und was noch besser ist, man kann es ausprobieren und über die Ländereien von Hogwarts fliegen. Ein teurer Spass. Gewiss. Aber definitiv eine Erfahrung wert. Auch muss, wer nicht möchte, niemand das Video kaufen. Der Ritt in der Greenbox ist gratis.

Phuu bald Halbzeit. Doch bevor es etwas zwischen die Zähne gibt, schaue ich noch beim Bahnhof Kings Cross vorbei. Genauer gesagt, auf Gleis 9 ¾. Die dampfende Lock steht zur Abfahrt bereit und ermöglicht uns noch einen kurzen Blick in die Abteile der einzelnen Filme.

Doch bevor es wieder hinein geht, geht es erst einmal nach draussen. Auf einem grossen Aussenplatz findet sich der Legusterweg 4 sowie Shall Cottage (das Haus der Familie Potter) wieder. Auch der Knightbus steht in unmittelbarer Nähe bereit zur Abfahrt (keine Ziele unter Wasser).Vorbei an einer Auslage von eigens für den Film kreierten Artikeln erreiche ich endlich das Restaurant. Mittlerweile ist es 14.00 Uhr und ich bin schon seit vier Stunden in den Studios unterwegs. Mein Magen knurrt und endlich krieg ich etwas zu beissen. Das obligate Butterbier darf natürlich nicht fehlen. Leider ist es mir dann doch etwas zu süss und so nehme ich lediglich den ausgewaschenen Butterbierkrug mit auf den restlichen Weg durch die Studios.

«After all this time?»
«Always,» said Snape.

Nach einem kurzen Spaziergang über die Brücke von Hogwarts setze ich meinen Weg im Innenbereich fort. Nun wird es technisch. Vorbei an den special- und visual effects gelange ich schon bald in die Winkelgasse.

Diagon Alley

Ein wahres Highlight der Tour habe ich somit erreicht. Ebenfalls in Originalgrösse wird die Winkelgasse regelmässig im Tages- und Nachtlicht gezeigt. In jedem Schaufenster gibt es neues zu entdecken.

Ich verbringe über 30 Minuten nur auf diesen 20 bis 30 Metern und geniesse es, immer neue Details zu entdecken.So scheint Gilderoy Lockharts Buch soeben auf den Markt gekommen zu sein und Qualität für Quidditch lockt mit dem neusten Rennbesen in der Auslage. Auch Weasleys Zauberhafte Zauberscherze ist vertreten und das Eis bei Florian Eissalon sind zum anlecken aus.

In die Ausstellung der Miniaturanfertigungen sind zudem diverse Bilder integriert. Hier entstanden die ersten Ideen zu den Orten und Kreaturen welche in den Filmen vorkommen. Wusstest du, dass Dobbys Ohren einem Hund nachempfunden sind, welcher sich immer im Backstage Bereich aufgehalten hat?Nach dem Verlassen der Winkelgasse erreiche ich die Architektur Abteilung. Zeichnungen von Gebäuden und Kreaturen reichen bis fast ganz nach oben an die Decke. Wahnsinn, wie die Architekten jedes einzelne Gebäude original gezeichnet und designt haben. Auch sind alles Gebäude hier nochmals in Miniaturformat ausgestellt. Welche Mühe sich die Architekten dabei gegeben haben erkennt man daran, dass sogar die einzelnen Eulen in der Eulerei erkennbar sind.

Schloss Hogwarts

Ich bin beinahe am Ende meiner Tour. Doch ein weiteres Highlight fehlt noch. Schloss Hogwarts – In Miniaturformat. Wobei so Miniatur wie ich dachte, ist das Ganze dann doch nicht. Ich dachte, dass das Konstrukt ca. zwei auf einen Meter gross ist (im Internet sah es jedenfalls so aus). Doch weit verfehlt. Das Teil ist riiiiiiesig. Wohl eher 15 auf 15 Meter. Mit diesem Model wurden alle Luftaufnahmen von Hogwarts gedreht. Auch die Aufnahmen in den Wintermonaten.

Auch hier wechseln sich Tag und Nacht ab. In der Nacht beleuchten viele kleine Laternen den Weg nach Hogwarts. Zur Beleuchtung wurden kleinste Glasfaserkabel verwendet. Dies ermöglichte den Erbauern auch im Schloss umhergehende Schüler zu simulieren, deren Silhouetten im Kerzenlicht flackern.Als Schnee wurde eine Mischung aus Papier und Salz verwendet, welche den Schnee authentisch darstellt. Auch wurde das Model über die Jahre erweitert. Immer, wenn J.K. Rowling neue Details zum Schloss bekannt gegeben hat, wurden diese im Model ergänzt. So kamen über die Jahre Dumbledores Büro oder die Eulerei hinzu.

Der Weg führt einmal rund um das Schloss herum und ermöglicht so einen ausgezeichneten Blick auf alle Seiten von Hogwarts.

Unten angekommen gelange ich in den letzten Raum. Er ist über und über voll mit Zauberstäben. Alle Namen der Darsteller und der Crew sind hier einzeln verewigt. Das erfahre ich aber erst, als ich schon wieder zu Hause bin. Ein Grund mehr nochmals zu kommen und mich auf die Suche nach Alain Rickman zu machen.

Last but not least:

«Whether you’re come back by page or by the big screen, Hogwarts will always be there to welcome you home.»
J.K. Rowling

Der Souvenir Shop

Normalerweise erwähne ich die Souvenirshops in meinen Reiseberichten nie. Wieso auch? Sie sind nichts spektakuläres. Anders der Souvenirshop der Warner Bros Studios. Riesengross. Bunt. Und über und über vollgestopft.

Bei Honeydukes (dt. Honigtopf) fülle ich meinen Einkaufskorb mit allen möglichen Leckereien. Allen voraus natürlich bertie botts every flavor beans. Ob ich mich traue das Ende einer gelben Bohne anzuknabbern und zu riskieren eine mit Poppelgeschmack zu erwischen, weiss ich noch nicht. Auch die U-No-Poo Pastillen, welche auf Deutsch wenig charmant als „du scheisst nie mehr“-Pastillen deklariert werden, landen in meinem Einkaufskorb sowie viele andere tolle Souvenirs.

Ein magisches Erlebnis, welches ich sicherlich nie vergessen werde.Völlig fertig und hundemüde verlasse ich nach über acht Stunden die Studios und mache mich auf den Heimweg.


Dieser Beitrag wurde von meiner alten Website auf diese Seite übertragen.
Ursprüngliche Veröffentlichung: 13.09.2017

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Michelle
Michelle
Aufgewachsen in einem 1'000 Seelen Dorf zieht es mich immer wieder in die grosse weite Welt hinaus. Auf meinem Blog findest du Tipps und Inspiration Rund ums Thema Reisen. Wenn du angehende*r Blogger*in bist findest du hier zudem zahlreiche Anleitungen die dir beim Aufbau helfen werden.

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Kommentare

  1. Hei hei,
    ein toller Bericht! Wir waren zur Weihnachtszeit dort und waren genauso begeistert. Der Hogwarts-Express, die große Halle, all das hat uns auch sehr beeindruckt. Und die Butterbier-Erfahrung teilen wir auch. Als Harry Potter-Fan muss man unbedingt mal dort gewesen sein!
    Viele Grüße
    Marcel

    • Hey Marcel
      Danke für deinen Kommentar.
      Die Weihnachtszeit ist wirklich unglaublich. Wir hatten letzten Dezember die Möglichkeit beim Christmas Dinner dabei zu sein. Unglaublich schön, wie das Ganz um diese Zeit dekoriert ist.
      Ja, Butterbier ist wirklich unglaublich süss. Wir werden wohl zukünftig dem Eis noch eine Chance geben, mal sehen ob dies auch eine solche Zuckerbombe ist.
      Liebe Grüsse
      Michelle

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