Spazieren mit Katzen – in drei Schritten nach draussen

Wer mir auf Instagram folgt, hat sicher schon einige Storys von mir und meinen Katzen gesehen, wie ich mit ihnen draussen unterwegs bin.

Vielleicht fragst du dich nun, wie das überhaupt möglich ist. Katzen sind normalerweise nicht gerade die Tiere die man mit einem Spaziergang an der Leine in Verbindung bringt.

Ich verrate dir, wie ich die beiden dazu gebracht habe, mit mir die Welt zusammen zu entdecken.

Eins jedenfalls mal vorneweg: Es braucht viel Geduld und Einfühlungsvermögen.

Eigentlich wollte ich bereits mit dem Leinentraining anfangen, als sie erst wenige Wochen alt waren – hätte ich auch besser gemacht, denn desto älter sie wurden, umso schwieriger war das ganze. Nicht das es jetzt super schwierig gewesen wäre (dazu gleich), nein, aber es wäre wohl für beide einfacher gewesen, sich schneller daran zu gewöhnen. Ich war aber einfach zu faul um neben dem Klickertraining auch das Leinendings noch weiter zu verfolgen.

Mit gut 8 Monaten habe ich jedoch die ersten Versuche gestartet. Hier ein kurzer Einblick:

Schritt 1: Das Geschirr

Ich habe zwei verschiedene Geschirrarten ausprobiert, mit dem Ergebnis, dass nun jeder ein anderes trägt. Hier probierst du am besten verschiedenes aus.

Ginny
Bali

Wichtig ist, dass du das Geschirr zuerst in einer sicheren Umgebung, sprich zu Hause anlegst.

Übrigens ist es normal, wenn die Katze sich erst einmal gar nicht bewegt, oder einfach auf eine Seite «umkippt». Sie ist es sich nur nicht gewohnt, etwas anderes als ihr Fell am Körper zu haben. In meinen Story’s auf Instagram, siehst du die ersten Geh- oder besser gesagt Rollversuche von Ginny.

Sobald du deiner Katze das Geschirr angelegt hast, solltest du sie loben und ihr zur Belohnung ein Leckerli geben – wenn sie das dann überhaupt noch möchte. Ebenfalls hilft es, wenn du kein grosses Theater darum machst, sondern es als etwas ganz normales abtust. Katzen spüren deine Stimmung und wenn du angespannt bist, sind sie es logischerweise auch.

Hol das Lieblingsspielzeug heraus und lenke sie vom Geschirr ab. Oftmals vergessen sie dann ganz, dass sie ja etwas anhaben, was sie eigentlich blöde finden.

Lass das Geschirr nicht zu lange an deiner Katze. Fünf bis zehn Minuten sind am Anfang völlig ausreichend. Sobald sie ruhig ist, nimmst du ihr das Geschirr wieder ab und belohnst sie mit Streichel- und Spieleinheiten.

Diesen Vorgang wiederholst du alle 1-2 Tage, damit sich deine Katze immer mehr an das Geschirr gewöhnt.

Sobald sie sich wohl fühlen, sind sie bereit für Schritt zwei.

Schritt zwei: Die Leine

Sobald sich deine Katze an das Geschirr gewöhnt hat, kannst du zum nächsten Schritt übergehen. Die Leine.

Katzen sind sich nicht gewohnt, dass ihr Bewegungsradius eingegrenzt wird. Deshalb solltest du sie vor dem ersten Spaziergang mit der Leine bekannt machen.

Ich empfehle dir eine kurze Leine (gibts meistens kostenlos beim Geschirr dazu) und eine Rollleine. Ich habe zuerst mit einer 3 Meter Rollleine angefangen, bin dann aber schnell zu 5 Meter übergegangen, was für mich die perfekte Länge ist, damit die beiden auch in der Natur etwas rumspringen können.

Meine Mama mit den zwei Süssen

Leine deine Fellnasen kurz an und laufe mit ihnen zusammen durch die Wohnung. Damit sie dir folgen, empfehle ich dir mit dem Lieblingsspielzeug (oder Leckerli) nachzuhelfen. 😉

Wenn du in einer Wohnung wohnst, kannst du auch schonmal testweise im Treppenhaus auf und ab gehen, so sind die Süssen bereits in einer neuen Umgebung, aber doch immer noch geschützt.

Schritt drei: Der erste Spaziergang

So, du hast viel trainiert und deine Fellnasen sind endlich bereit.

Für den ersten Spaziergang empfehle ich dir, dir einen ruhigen Ort auszusuchen und nicht einfach mit ihnen vor die Türe zu gehen.

Am besten eignen sich dafür etwas offenere Wiesen oder ein Waldrand wo wenig Betrieb ist. Offene Wiesen daher, weil du von weitem andere Menschen (oder Tiere) kommen siehst, und weil das entwirren einer Leine, welche sich in einem Gebüsch verheddert hat, echt kein Spass ist – glaub mir. Been there – done that, big fail.

Um dahin zu kommen benötigst du in den meisten Fällen ein Auto – ÖV und Co wären defintiv zu stressig für Katzen.

Bereite dein Auto entsprechend vor. Denke daran, dass du deine Katzen während der Fahrt immer sichern musst – zu deiner und ihrer Sicherheit. Entweder verwendest du eine Transportbox oder verbindest das Geschirr mit einem speziellen Sicherheitsgurt für Tiere. Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Feliway Reisespray wirklich was bringt (ca. 15 Minuten vor der Fahrt versprühen).

Wichtig ist auch, dass deine Fellnasen einen Rückzugsort haben und du jederzeit hast die Katzen vor allfälligen Feinden zu beschützen. Dazu eignet sich sehr gut ein Katzenrucksack. Ich habe meinem (siehe Bild oben) aus diesem Fachgeschäft, aber es gibt auch welche bei Fressnapf, Qualipet und Co. Ich habe darauf geachtet, dass er genug gross ist, dass im Notfall beide rein passen und auch dass er genug Lichtdurchflutet ist und beide raussehen.

Ich habe mir noch einen zweiten gekauft => denn hier, welchen ich aber überhaupt nicht empfehlen kann. Er ist zu klein und hat keine Öffnung oben. Als ich Ginny da rein gesetzt habe, hat sie richtig Panik bekommen. Beim grossen Rucksack aus dem Animaux-Fachgeschäft ist das noch nie passiert.

Aber ich schweife ab. Schliesslich wollen wir ja nun endlich nach draussen.

Wenn du am Ort des Geschehens angekommen bist, dränge deine Fellnasen nicht. Sie sollen selber aussteigen und die Gegend erkunden. In ihrem Tempo. Leine sie lediglich um und öffne die Türe. Alles weitere sollen sie selber machen.

Sind sie erst einmal ausgestiegen, kannst du anfangen die Gegend entdecken. Geh ein paar Schritte voraus und rufe beide zu dir. Lobe sie und gib ihnen mentalen Support. Vergiss nicht, vor allem für Hauskatzen ist alles neu. Die Gerüche, der Untergrund, die Umgebung. Alles.  Wenn sie ängstlich oder vorsichtig reagieren hilft es oft auch, wenn du niederkniest, denn so können sie unter dir Schutz suchen.

Übertreibe es an diesem Tag nicht. Geh nicht zu weit. Schliesslich musst auch du dich an das ganze erst gewöhnen.

Einige empfehlen zudem, wenn du zwei Katzen hast eine Zweitperson mitzunehmen. Dies würde ich nur empfehlen, wenn deine Katzen zu dieser Personen einen engen Bezug haben (zum Beispiel dein*e Partner*in). Ich war auf meinem ersten Trip alleine mit beiden und es hat wunderbar funktioniert – bis auf den Punkt Leine um Busch und zwischen Zweigen und so… Aber wie gesagt, du musst meine Fehler ja nicht wiederholen.

Geh am ersten Tag nicht zu weit und nicht zu lange. Du wirst merken, dass wenn du wieder zu Hause bist, erstmal ein grosses Nickerchen gemacht werden muss um die ganzen tollen Eindrücke zu verarbeiten.

So ich bin neugierig, wie war dein erster Spaziergang mit deinen Vierbeinern? Erzähl es mir in den Kommentaren.

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Michelle
Michelle
Aufgewachsen in einem 1'000 Seelen Dorf zieht es mich immer wieder in die grosse weite Welt hinaus. Auf meinem Blog findest du Tipps und Inspiration Rund ums Thema Reisen. Wenn du angehende*r Blogger*in bist findest du hier zudem zahlreiche Anleitungen die dir beim Aufbau helfen werden.

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