Der Grenzübergang Poipet zwischen Thailand und Kambodscha hat schon einigen Reisenden viel abverlangt. Nicht selten wird von Betrug, Abzocke und Schikane berichtet.
Ich habe mir vor meiner Reise wirklich Sorgen gemacht. Vor allem, da ich so gar keinen positiven Bericht im Internet finden konnte. Ich fragte mich kurz vor der Abreise, ob es wirklich eine gute Idee war, mir als erste Landesüberquerung die Grenze zwischen Thailand und Kambodscha auszusuchen.
Nun bin ich vor kurzem in Siem Reap, Kambodscha, angekommen und ich kann sagen: Die Überquerung war überhaupt kein Problem. Null. Nada. Nichts. Kein Problem. KEINE Horrorstory.
Eine kurze Bemerkung, bevor es los geht: Dies ist kein Werbe-Beitrag und auch nicht bezahlt. Der Beitrag spiegelt lediglich meine Erfahrung wieder und ich kann das nachfolgende Unternehmen von ganzem Herzen empfehlen.
Den Bus, der mich von Bangkok nach Siem Reap bringen sollte, habe ich zwei Tage zuvor auf 12go.asia gebucht.
Ich habe mich für das Unternehmen „Giant Ibis Transport“ entschieden. Es gibt sowohl günstigere als auch teurere Angebote. Ich habe mich jedoch aufgrund der guten Bewertungen und des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses für diese Option entschieden – sogar den Sitzplatz konnte ich mir aussuchen. Die Fahrzeit war zudem nicht so lange wie bei anderen Unternehmen.
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Der Abfahrtsort
Der Abfahrtsort ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln leider nur per Bus erreichbar.
Ich habe mich für die Option mit dem Taxi entschieden. Für eine zirka 30 minütige Fahrt quer durch Bangkok habe ich dafür 123 THB bezahlt. Ich empfehle dir, den Taxifahrer vor dem Einsteigen zu fragen, ob er oder sie die Adresse kennt, denn es handelt sich nicht um eines der grossen Busterminals in Bangkok. Der Bus hält lediglich an dieser Strasse und lässt alle Reisenden einsteigen.
Ich habe die Adresse zusätzlich noch im App maps.me (siehe auch: Reise-Apps für Reisende) eingeben, da er zwar die Richtung kannte aber nicht die genaue Strasse. Gegen Ende der Fahrt habe ich ihm mein iPhone mit aktiviertem GPS in die Hand gedrückt und er konnte einfach dem Navi folgen. Somit war das alles kein Problem.
Der Bus war bereits um 7:00 Uhr vor Ort, obwohl die Abfahrt erst um 7:45 Uhr war. Es wird jedoch empfohlen, dass man bereits 30 Minuten vor Abfahrt am Einstiegsort ist.
Das Gepäck wird verladen und man erhält einen Gepäckzettel, um sein Gepäck am Ende der Reise wieder identifizieren zu können. Kurz nach der Abfahrt gab es ein Schoko-Croissant und einen gekühlten Nescafé. Zudem wurden alle Unterlagen für den Visumsantrag für Kambodscha verteilt. Und genau hier kommt das Geniale an diesem Reiseunternehmen…
Jeder Reisende zahlt für das Visum 40 USD an das Unternehmen (im Bus zu zahlen). Dafür erledigt das Unternehmen alle Formalitäten. Da das eigentliche Visum bei einem Selbstantrag ebenfalls zwischen 30 – 37 USD kostet (je nach dem, ob es sich um ein eVisum oder Visa-on-Arrival handelt – und je nach Quelle), sind die 5 Dollar extra eine super Investition.
Das Ganze läuft anschliessend wie folgt ab:
Im Bus werden kurz nach der Abfahrt zwei Formulare verteilt. Einmal die Arrival-Karte für Kambodscha und ein zweites Formular für den Visa-Antrag. Ebenfalls wird man aufgefordert die Departure-Karte von Thailand auszufüllen. Wenn du deine Departure-Karte von Thailand verloren hast, gibt dir der Guide im Bus eine neue. Für das Kambodscha-Visum wird zudem ein Passfoto benötigt, welches du aber wieder zurück bekommst.
Kurz vor der Grenze werden alle Pässe eingesammelt. Ein etwas mulmiges Gefühl, aber keine Sorge.
Vielleicht erwartest du nun, dass der Bus direkt zum Grenzübergang fährt. Falsch. Der Bus fährt zuerst zur kambodschanischen Botschaft. Hier macht sich der Tourguide mit allen Pässen im Gepäck auf den Weg. Wir konnten dabei alle entspannt im Bus warten. Nach zirka 45 Minuten kam er zurück und wir hatten unser Visum im Pass kleben. Und nicht nur ein 30 Tage Visum, sondern eines für 3 Monate! Wie genial ist das denn!
Wir bekamen nun alle unsere Pässe zurück und es ging mit dem Bus an die 10 Minuten entfernte Grenze Poipet. Hier wurden wir angewiesen mit unserem Handgepäck auszusteigen. Das Gepäck im Bauch des Buses mussten wir nicht mitnehmen. In der Gruppe ging es unserem Guide hinterher direkt zur Thailändischen Grenze, um aus Thailand auszureisen. Die ganze Prozedur dauerte lediglich 10 Minuten (inklusive Wartezeit am Zoll). Zu Fuss ging es kurz durch das Niemandsland, wo der Bus schon auf uns wartete und wir einsteigen konnten.
Nun wurden wieder alle Pässe eingesammelt und wir erhielten im Gegenzug ein warmes Mittagessen, bestehend aus gebratenem Reis mit Gemüse und Ei sowie ein Wasser. Während wir uns mit der Mahlzeit stärkten, besorgte unser Guide beim kambodschanischen Zoll den Einreisestempel. Wieso wir nicht persönlich am Zoll erscheinen mussten, ist mir zwar ein Rätsel, aber die Formalitäten waren in weiteren 15 Minuten erledigt.
Nach weiteren 2.5 Stunden Fahrt erreichten wir Siem Reap pünktlich um 16:15 Uhr. Da der Ankunftsort nicht an der Haupttouristen-Strasse ist, nahm ich mir ein Tuk-Tuk für 1 Dollar, was mich innert wenigen Minuten bis zur Unterkunft brachte.
Und das war sie auch schon. Die Geschichte, wie ich ganz entspannt von Thailand nach Kambodscha gereist bin. Ohne grosses Tam-Tam und andere Horrorgeschichten.
Wie waren deine Erfahrungen beim Zollübergang? Hattest du Schwierigkeiten oder lief auch alles so glatt wie bei mir?
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Ursprüngliche Veröffentlichung: 10.09.2018
