Nun ist sie endlich da. Meine letzte Arbeitswoche im Büro.
Schon irgendwie komisch.
Seit ich im Februar gekündigt habe, ist die Zeit nur so an mir vorbei geflogen. Und auf einmal ist es Juli.
Mein Vertrag läuft zwar noch bis Ende Juli, meinen letzten Arbeitstag habe ich aber schon diesen Donnerstag, dam zwölften. Und dann heisst es endlich F R E I H E I T.
Doch irgendwie realisiere ich das Ganze noch gar nicht.
Es kommt mir vor, als ob ich einfach in den Urlaub fliegen werde und danach wieder normal arbeiten gehe. Ich denke, ich realisiere es erst, wenn wir von unserem Surf- und Roadtrip Urlaub wieder zuhause ankommen. Für mich fängt dann die letzte Phase der Vorbereitung an.
Doch wie es mir dann geht, werde ich dir im August erzählen, wenn ich es weiss.
Nun ist erstmal meine letzte Arbeitswoche im Büro an der Reihe.
Inhaltsverzeichnis
Montag, 9. Juli 2018 – Hallo Montag!
Mein Wecker reisst mich um 5:52 Uhr aus dem Schlaf und ich stelle ihn wie immer bis 6:23 Uhr auf «Schlummern». (Bin ich eigentlich die Einzige, die den Wecker auf solche komischen Uhrzeiten stellt? Schreib mir mal bitte unten einen Kommentar, wenn du das auch so machst wie ich – würde mich mal wunder nehmen).
Eigentlich dachte ich, ich bin heute fitter als sonst. Ist ja schliesslich mein letzter verhasster Montag, an dem ich mein geliebtes Bett verlassen muss und im Halbdunkeln ins Bad tapern muss. Aber ne, denkste. Der Montag fühlt sich an wie immer.
Kurze Zeit später sitze ich auch schon in meinem Auto und versuche mich mit lauter Musik irgendwie selber aufzuwecken. Es funktioniert. Jedenfalls so halb. Im Büro angekommen bin ich genug wach um zu bemerken, dass ich vor lauter «Verschlafenheit» vergessen habe mich zu schminken. Tja. Montage eben.
Um acht Uhr geht es auch schon los. Meine Nachfolgerin will eingearbeitet werden. Ich erkläre. Beantworte Fragen. Erledige gemeinsam Aufträge.
Um halb fünf ist für mich Feierabend.
Der Montag ist geschafft.
Dienstag, 10. Juli 2018 – Backe, backe, Kuchen
Im Vergleich zu gestern, wird mir heute langsam aber sicher bewusst, dass ich nicht mehr lange im Büro arbeite. Diverse Papierstapel sind verschwunden. Meine Deko ist abgehängt und alle persönlichen Gegenstände befinden sich in einer Kiste, welche ich gestern Abend noch mit nach Hause genommen habe. Wo vorher meine persönlichen Gegenstände standen, herrscht heute gähnende Leere.
Da Morgen mein Abschiedsapéro stattfindet geht es für mich heute früh nach Hause. Backen ist angesagt. Die Küche verwandelt sich in kürzester Zeit zu einem Schlachtfeld. Aber; das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich bin ja mal gespannt, ob meine Kollegen morgen auch so begeistert sind wie ich.
Mittwoch, 11. Juli 2018 – Abschiedsapéro
Etwas enttäuscht war ich ehrlich gesagt schon. Nur die Hälfte der angemeldeten Kollegen ist auch wirklich zum Abschiedsapéro gekommen. Wir hatten aber trotzdem einen schönen Abend und haben uns durch die verschiedensten Desserts geschlemmt.
Freitag, 13. Juli 2018 – Büro abgeschlossen. Es war schön mit dir.
Heute ist der grosse Tag endlich da. Mein letzter Arbeitstag.
Eigentlich startet er wie immer und doch ist alles anders.
Ich fahre meinen Tablet-PC hoch und logge mich das letzte Mal mit meinem Benutzernamen und Passwort ein. Alles ist wie immer.
Ich checke meine Mails und erledige meine Arbeit.
Doch schon nach weniger als zwei Stunden bin ich fertig. Nichts mehr zu tun.
Meine Nachfolgerin klopft an die Bürotür. Sie ist hier um sich die letzten Unterlagen und Anweisungen abzuholen.
In weniger als einer Stunde ist auch das erledigt und ich sitze wieder in meinem Büro und drehe mich auf meinem Bürostuhl einmal im Kreis. Ich werde mein Büro vermissen. Den schönen Kronleuchter an der Decke. die schönen Verzierungen an der Türe. Das Büro hatte einfach Charakter. Nicht zuletzt durch meine eigenen Gegenstände welche ich so über die Zeit angeschafft habe.
Nun gilt es, all dies zusammen zu packen. Viel ist nicht mehr übrig, da ich das meiste bereits nach Hause geschafft habe.
Meine kleine Heizung, die mir immer schön die Füsse gewärmt hat, schenke ich der Bürokollegin, im Wissen, dass sie sie in ehren halten wird – ich werde sie nun endlich nicht mehr benötigen.
Zuletzt folgt die Abschlusstour durch die verschiedensten Häuser und Büro. Manchmal herzlich, manchmal kurz. Die Verabschiedungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch für mich passt es.
Ich kehre ein letztes Mal in mein Büro zurück. Nehme die Schachtel, welche auf dem Tisch liegt unter den Arm, drehe mich ein letztes Mal um und schliesse die Tür ab. Büro abgeschlossen. Es war schön mit dir. Doch morgen fängt ein neues Leben an.